Eine hochgradige Gefäßverengung (Stenose) ist meist mit einem erhöhten Schlaganfallrisiko verbunden. Eine Beseitigung der Stenose mit einer Gefäßoperation (Thrombendarteriektomie durch die Gefäßchirurgie) oder mit Einsetzen einer Gefäßstütze (Stent-Angioplastie durch die Neuroradiologie) ist dann häufig sinnvoll. Wir beraten Sie, ob eine rein medikamentöse Behandlung, eine offene Gefäßoperation oder eine endovaskuläre Katheterbehandlung mit einem Stent im individuellen Fall anzuraten ist.
Schlaganfallsymptome können auch durch Blutungen im Schädelinneren ausgelöst werden. Diese entstehen oft bei chronisch erhöhtem Blutdruck, seltener auch durch Gefäßfehlbildungen, Gefäßaussackungen (Aneurysma) bei Hirnvenenthrombosen oder anderen selteneren Ursachen. Eine unmittelbare Operation zur Entfernung der Hirnblutung kann bei erhöhtem Hirndruck lebensrettend sein. Oft ist eine rasche Angiographie zur Suche nach einer Gefäßfehlbildung bzw. zur Beurteilung eines Aneurysmas notwendig. Aufgrund des hohen Risikos einer erneuten Blutung ist die rasche Beseitigung eines Aneurysmas bei Subarachnoidalblutung (SAB) vordringlich. Die Kollegen der Neurochirurgie und Neuroradiologie entscheiden gemeinsam, ob eine Katheter-Behandlung mit endovaskulärem Coiling (Verschluss der Aussackung von Innen durch Platinspiralen) oder ein offener neurochirurgischer Verschluss (Clipping) des Aneurysmas von außen bevorzugt werden sollte. Nach Aneurysma-Ausschaltung erfolgt eine Behandlung auf der Intensivstation mit dem Ziel, mögliche Komplikationen der SAB frühzeitig zu erkennen und zu behandeln. Am häufigsten kommen dabei Drainagen bei Abflussbehinderungen des Nervenwassers und Maßnahmen zur Verhütung und Behandlung von Gefäßspasmen zum Einsatz.
Nicht selten werden Gefäßmissbildungen des Gehirns auch zufällig bei einer CT- oder MRT-Untersuchung des Gehirns entdeckt, ohne dass diese eindeutige , für den Patienten bemerkbare Symptome verursachen. Immer ist sorgfältig zu prüfen, ob Nutzen und Risiko einer operativen Beseitigung in einem günstigen Verhältnis stehen. Aneurysmen im Gehirn können durch eine offene neurochirurgische Operation (Clipping) oder durch eine neuroradiologische Katheter-Behandlung vom Gefäßinneren (Coiling) ausgeschaltet werden. Gefäßfehlbildungen mit hohem Blutungsrisiko können ebenso operativ, mittels Katheter-Eingriff oder mit einer Kombination aus beiden Verfahren behandelt werden.